Mac OS X Leopard – Erste Eindrücke
Eigentlich wollte ich mit dem Upgrade auf Mac OS X Leopard ein wenig warten. Immerhin ist es eine ».0«-Version (10.5.0) und da ist sogar so manch eingefleischter Apple-User vorsichtig. Schlussendlich hab ich aber dann doch beschlossen, gleich am ersten Tag umzusteigen. Hier meine ersten Eindrücke:
Ich besitze ein MacBook der ersten Generation (Core Duo, 2GHz) mit 2GB Ram und 80GB-Festplatte. Zeitgleich mit Leopard hab ich mir auch eine neue 250GB-Festplatte gegönnt. Zuerst habe ich mein altes System upgegradet um alle Daten »Leopard-konform« zu machen (z.B. die Mail-Postfächer). Anschließend habe ich die neue Platte eingebaut und Leopard neu installiert. Die alte Platte kam in ein externes 2.5″-Gehäuse. Von dort habe ich mir dann meine persönlichen Daten runterkopiert. Wer ein »normales« Upgrade machen will, ist mit dem Ansatz von John Gruber gut beraten.
Hier ganz kurz was mir an Leopard gut gefällt und woran Apple noch feilen sollte:
Find ich super
- Installation problemlos: Upgrade dauert etwas länger als Neuinstallation (< 90min)
- Datenmigration unter OS X ein Traum – selbst ohne Migrationsassistent
- Leopard ist schnell! Programme starten jetzt innerhalb von 3 Sekunden (damit hat OS X wohl auch Windows überholt1)
- Mail ist spürbar schneller
- Dank verbessertem Spotlight brauche ich Quicksilver nicht mehr
- Stacks sind wirklich praktisch
- Alle meine Programme funktionieren (auch Exoten wie die Vodafone-Software), manchmal ein paar klitzekleine Probleme
- Spaces schaut vielversprechend aus (muss aber erst noch genauer testen)
- Quicklook ist cool (hat aber z.B. ein paar Probleme mit der korrekten Darstellung von Powerpoint-Präsentationen)
- Webclips sind praktisch (z.B. um auf Schrottseiten wie cineplexx.at das Kinoprogramm auf einen Klick zu bekommen)
- Geniale Hilfesuche!
- Netzwerkfreigaben werden automatisch angemeldet und sind absolut flüssig und schnell ansteuerbar
- Netzwerkdrucker finden und einrichten nun wesentlich besser
- Endlich zeitgemäßer DVD-Player
- Cover-Flow vor allem in Ordnern mit Fotos praktisch (hätt’ ich nicht gedacht)
Muss Apple noch verbessern
- Mail ohne »Letterbox« (3-Spalten-Ansicht) ist bescheuert (ja, hier ist der Outlook-Ansatz tatsächlich besser)
- Bisher ein Absturz beim Herunterfahren – danach waren einige Icons im Dock durch Fragezeichen ersetzt
- Die vielgelobte Sprachausgabe »Alex« (nicht, dass ich sie brauchen würde) versagt bei Deutsch total (sorry Apple, aber die Welt besteht nicht nur aus den USA)
- iCal etwas instabil
- In unregelmäßigen Intervallen kommen immer zwei Tick-Geräusche aus den Boxen
- Finder-Fenster vertschüsst sich manchmal, wenn man ein Gerät abmeldet (z.B. eine Netzwerkfreigabe, DVD, …)
- Hin und wieder kleine Probleme mit externem Display (Icons am Desktop können nicht angeklickt werden)
- Dock benötigt noch Feinschliff
Klar, an Leopard muss noch gearbeitet werden. Aufgrund meiner Erfahrungen mit Tiger hab ich aber vollstes Vertrauen in Apple. Alles in allem bin ich jetzt schon ganz zufrieden. Am meisten überrascht hat mich der Performance-Gewinn – aus der Windows-Welt war ich sowas von Upgrades wirklich nicht gewohnt.
Auf Flickr hab ich eine kleine Galerie zusammengestellt. Fragen zu Leopard beantworte ich natürlich gern!
- Nicht, dass Startzeiten unter OS X ein Thema wären: Man beendet Programme einfach nicht (genügend Ram vorausgesetzt). Da OS X mit einem Haufen offener Programme stabil läuft, ist das kein Problem. ↩
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10 Kommentare
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Cool das es so gut klappt, da werd ich mir auch bald das Leopard installieren.
Hat der Festplattenwechsel ohne Probleme geklappt? Hast du das nach einer anleitung gemacht und das halbe Book zerlegt?
Norwin
Das MacBook ist so konstruiert, dass der Benutzer die Festplatte ganz einfach wechseln kann. Man benötigt lediglich einen passenden Kreuz- und einen Torx-8-Schraubenieher (weil die Festplatte noch in einem zusätzlichen Rahmen steckt).
Beim MacBook Pro geht’s leider nicht so einfach und man verliert dabei anscheinend auch die Garantie.
ja beim MacBook pro ist der HDD Tausch ein bisschen aufwendiger. Aber ich bin mir jetzt nicht sicher ob da die Garantie verloren geht, hab in einigen Foren schon gelesen das sie durchaus erhalten bleibt wenn man alles richtig wieder zusammenbaut und alles funktioniert…
eine ausführliche Anleitung gibts auf ifixit.com
naja ich werd wohl noch mit meiner 120 GB Platte vorlieb nehmen, mit WinXP zusätzlich installiert wirds dann aber manchmal schon knapp
Hallo,
vielleicht kann mir hier jemand helfen – wie komme ich ich nach der Installation von leopard wieder an meine alten Dateien ran, die ich vorher hatte???? 🙁
LG, Biene
Hi Sabrina! Welchen Installations-Typ hast du gewählt? Upgrade, »Archivieren & installieren« oder »Löschen und installieren«?
Performance-Gewinn? Na dann werd ichs auch mal probieren. Hab eher befürchtet, mein betagtes iBook wird damit zur Schnarchnase.
Zumindest am MacBook – hab gelesen (ich glaub im John Siracusa-Review), dass Leopard ziemlich Intel-optimiert wurde.
Hab ein 1,67 GHz G4 Powerbook mit 1,5 GB RAM und hatte anfangs auch Zweifel Leopard zu installieren. Nun, ich hab’s dann doch installiert und bereue es bislang absolut überhaupt gar nicht. Alles läuft besser und schneller, ja ich hatte sogar nach der Installation 5 GB mehr freien Platz auf der Festplatte – nach löschen des Previous System Ordners.
Mein Tipp für PB Besitzer: Ja – Leopard installieren, aber unbedingt die Option »Archivieren und Installieren« wählen!!! Viel Spass damit!
Danke für den Hinweis! Gut zu wissen, dass Leopard auch PPC-Macs schneller macht.
Die zwei Tick-Geräusche, die ab und zu erklingen, habe ich auch noch nicht verstanden. Auf meinem neuen iMac höre ich sie auch. Jedenfalls hatte ich die auch auf meinem Powerbook mit Tiger (10.4.11). Die sind aber früher nie aufgetreten, erst ab 10.4.9 oder 10.4.10. Weiß da jemand etwas?